RETTE DIE WELT - MACH MIT
Kosmologie der Würde - Friedliche Lösungen zur Rettung der Welt
Grischa Eichfuss
Philosoph & Umweltaktivist
-
Toleranz
-
Menschenrechte
-
Nächstenliebe
-
Verständigung
Warum handeln wir nicht ?
Das Fortschreiten des Klimawandels läuft in der Natur so langsam ab, dass Menschen es nicht als Bedrohung empfinden. Deshalb handeln sie nicht konsequent & zielstrebig
Wir nehmen den Klimawandel mit den Sinnen nicht wahr. Er verläuft unsichtbar, geräusch- und geruchlos. Er bleibt abstrakt, surreal und unwirkich
Konzerne & Politik treten auf die Bremse, damit der Wandel billiger wird. Soziale Argumente werden als Ausrede vorgeschoben. Geld schlägt Weluntergang.
Industriestaaten tun nichts, weil sie davon ausgehen, dass Infrastruktur und Technologie in der Zukunft Lösungen zum Schutz bieten. Aber dann sind diese bereits vernichtet.
Die abstrakte Katastrophe
Der Klimawandel ist eine schleichende Gefahr. Weil er sehr so langsam ist, wird er aufgrund menschlicher Zeitwahrnehmung als nicht existent und ungefährlich empfunden. Darüber hinaus verläuft der Prozess unsichtbar für menschliche Sinnesorganen.
Die Gefahr wird heute noch als etwas Abstraktes und Surreales wahrgenommen, es ist etwas, das irgendwann in ferner Zukunft geschieht, etwas was ich weder sehen, hören, riechen oder anfassen kann, was eigentlich nichts mit mir zu tun hat.
Es ist wie mit dem Tod. Junge Menschen wissen vom Verstand her, dass sie irgendwann in der Zukunft sterben. Aber das ist für sie so weit weg, der Tod so seltsam, dass sie in dem Bewusstsein leben, dass ihr Tod nicht existiert. Erst am Lebensende, wenn Menschen mit ihrer Vergänglichkeit konfrontiert werden, tritt der Tod aus seinem Schattendasein hervor. Erst dann wird er als das wahrgenommen, was er tatsächlich ist: Das endgültige Ende der irdischen Existenz.
Das Wissen um zukünftige Gefahren ist nur als Theorie in den Köpfen. Wir wissen, irgendwann wird es kommen. Das ist alles noch weit weg. Worte genügen scheinbar nicht, um eine zukünftige Gefahr genauso real erscheinen zu lassen wie eine akute z.B. die Corona Pandemie.
Einzelstaaten nehmen die Klimaerwärmung aufgrund der Langsamkeit und Unsichtbarkeit der Prozesse als abstrakt wahr, die Angst entsteht nur verstandesmäßig. Dies reicht als Triebfeder nicht aus, um massiv zu reagieren. Angst wird erst in Form von Gefühlen ein starker Antriebsmotor, der Handlungsenergien freisetzt. Erst wenn Katastrophen eintreten, die sie in Angst und Schrecken versetzten, wird die Gefahr als solche sichtbar und als Angstgefühl spürbar.
Veraltete Strategien versagen
Ein typisches Beispiel für althergebrachtes Krisenmanagement der Menschheit im Adhoc-Stil bietet die abgelaufene Corona Pandemie. Die Gefahr war akut, für alle täglich erleb- und wahrnehmbar, was weltweit zurecht Angst und Panik auslöste.
Der Virus wurde als konkrete Bedrohung der Menscheit identifiziert.
Global wurden sofort unendliche Ressourcen mobilisiert. Die ganze Welt kämpfte Schulter an Schulter um seine Existenz:
-
Billionen von Dollars wurden in Wirtschaft, Infrastruktur und Sozialsysteme gepumpt
-
Es wurden Impfstoffe in Rekordzeit gefunden
-
Scharfe aber notwendige Gesetze zur Rettung der Menschheit wurden konsequent beschlossen und umgesetzt
-
Alles menschenmögliche wurde unternommen, um die menschlichen Spezies zu erhalten
-
Die Krise wurde gelöst.
DAS WIRD SO BEI DER KLIMAKATASTROPHE NICHT MEHR FUNKTIONIEREN
Wenn der Klimawandel erst einmal in ein so konkretes Stadium wie die Corona Pandemie eintritt, ist bereits alles verloren. Erst zu kämpfen, wenn "der Feind" in Sicht- und Reichweite kommt, war und ist häufig das Vorgehen menschlicher Zivilisationen. Das klappt hier nicht, weil Folgen des Klimawandels irreversibel sind. Das bedeutet: Jeder Schaden, der einmal angerichtet ist, wird nie wider repariert werden können.
Deshalb müssen wir Menschen sofort mit der selben Energie, Konsequenz und Entschlossenheit wie bei der Corona Pandemie etwas gegen die Klimaerwärmung unternehmen!
Die Strategie sollte deshalb folgendermaßen lauten:
Wir müssen bereits heute so tun, als ob die Folgen der Klimakatastrophe eingetreten sind und dementsprechend handeln, damit sie morgen nicht tatsächlich eintreten – und wir nichts mehr tun können.
Industriemacht und Politik
Ich beschreibe Ihnen nun das wohl weltweit größte JahrhunderVerbrechen, welches Industrie und Großkonzerne je begangen haben: Öl- und Energiekonzerne kennen die verheerenden Auswirkungen der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle auf das weltweite Klima bereits seit den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts. Sie halten dieses Wissen unter Verschluss und begannen, als es sich nicht mehr unter den Teppich kehren ließ, systematisch den menschengemachten Klimawandel zu leugnen.
Seit den 90ern bauen Exxon, Shell, BP und Chevron mittels konservativem Wirtschaftslobbyismus, Umwelt-Tarnorganisationen, Thinktanks, gekauften Experten, Lügen, Bestechung und Verleumdung ein erfolgreiches Lügen-Netzwerk von Klimaleugnern auf, welche die anthropogene Erderwärmung bis heute in Frage stellen und bestreiten.
Was nach einem James-Bond Film klingt, ist historische Realität. Es ist genauso passiert. Das Aufdecken dieser Verschwörung brachte den Autoren Neela Banderjee, John H. Cushman, David Hasemyer und Lisa Song 2016 den Pulitzer-Preis ein [ 1 ]
[ 1 ] Inside Climate News: Exxon – The road not taken, 2015
Wir können Konzernen und der Industrie nicht vertrauen
Warum haben Exxon, Koch und das Konglomerat der Industrieunternehmen das getan, entgegen jedem gesunden Menschenverstand?
Die Gier nach immer mehr Geld, Reichtum, Luxus und persönlicher Macht.
Sie waren dafür bereit, die Natur und die gesamte Menschheit zu opfern. Dies ließ sie ohne zögern über Leichen gehen. Sobald Unternehmen über viel, sehr viel Geld verfügen, zählt für sie nur noch der Profit. Wenn die Industrie nicht einmal vor dem ultimativen Verbrechen, dem Untergang der menschlichen Zivilisation, zurückschreckt, um Geld zu scheffeln, kann getrost davon ausgegangen werden, dass man auch keine Hemmungen haben wird, Menschen, Tiere und die Natur in kleinerer Größenordungen zu vergiften und zu töten. Wenn die Konzerne nicht einmal der Weltuntergang abgehalten hat, werden sie wegen solcher "Lappalien" nicht zweimal nachdenken.
Die Industrie konzentriert Geld und Macht. Diese Macht korrumpiert die Vorstände und Aufsichtsräte. Deshalb darf man diesen Leuten nicht vetrauen.
Die Verquickung von Politik und Konzerninteressen
Wenn die Methoden der Industrie offen bekannt sind, warum legen die westlich Staaten ihr nicht das Handwerk. Ganz einfach:
Der Staat ist (stiller) Teilhaber jedes Konzerns, weil er über die Einkommenssteuer am Gewinn der Unternehmen partizipiert.
Je mehr der Konzern verdient, desto mehr verdient der Staat. Dadurch befindet sich jede Regierung in einem Interessenskonflikt.
Die Industrie verzögert bis heute bewusst die Umstellung auf kohlenstofffreie Energie, weil der Umbau auf CO2-freie Infrastruktur weniger Geld kostet, wenn er sich möglichst langsam oder am besten gar nicht vollzieht.
Da die Politik mit der Wirtschaft in einem Boot sitzt, kommt sie dem Drängen und den Forderungen der Industrielobbyisten in der Regel nach. Haben Sie sich nicht auch schon einmal gefragt, wie es in Zeiten der Klimakatastrophe sein kann, dass die deutsche Regierung kein Tempolimit durchsetzt, wodurch Millionen Tonnen CO2 fast kostenfrei eingespart werden würden? Die Autoindustrie möchte es nicht, weil dadurch der Verkauf von SUVs, Sportwagen und Luxuskarossen drastisch sinken würde. Das würde Profite kosten - der Autoindustrie und der Regierung.
Die Lüge mit den Arbeits-plätzen und der sozialen Sicherung
Da die Industrie so tun muss, als ob sie karbonfreie Strukturen möglichst schnell umsetzt will, schiebt sie das Argument vor, dass eine schnelle und radikale Umstellung dazu führt, dass viele Menschen arbeitslos werden. Das könne man diesen Menschen nicht antuen. Der treue Arbeiter dürfe nicht geopfert werden usw.
Politiker sprechen davon, dass Arbeitsplätze, Wirtschaft und soziale Sicherheit beim Klimaschutz berücksichtigt werden müssen. Das klingt auf den ersten Blick vernünftig, birgt aber einen Denkfehler:
Politiker gehen davon aus, dass die Auswirkungen der Klimaveränderungen so bleiben wie jetzt. Das Wetter in Europa ist zwar extremer geworden, gefährdet aber weder die europäische Infrastruktur noch die Wirtschaft. Die Stabilität und Aufrechterhaltung der westlichen Gesellschaften sind nicht nachhaltig in Gefahr. In diesen Überlegungen ist es sinnvoll, ökologische Maßnahmen so zu gestalten, dass auch wirtschaftliche und soziale Aspekte berücksichtigt werden.
Denn Klimaschutz soll ja in letzter Konsequenz dafür sorgen, dass wir unseren Wohlstand und unseren Lebensstil beibehalten können, ohne dafür persönliche Opfer zu bringen. Damit wir das aber können, darf die Wirtschaft sich dem Klimaschutz nur begrenzt unterordnen.
Jetzt der Denkfehler: Wenn das jetzige Klimasystem kollabiert, werden die Auswirkungen die Wirtschaft, Infrastruktur und Stabilität der westlichen Gesellschaften vernichten. Was man durch gemäßigten Klimaschutz eigentlich schützen wollte, zerstört man. Der Logikfehler besteht darin, dass die heutigen Maßnahmen die Sicherheit und Stabilität der Wirtschaft erhalten sollen, aber in Wahrheit zu deren Zerstörung führen. Anstatt unseren Wohlstand zu erhalten, vernichten sie ihn.
In Wahrheit schützt und schont man die Arbeitnehmer und den kleinen Mann durch langsames Vorgehen überhaupt nicht. Wenn die Infrastruktur zusammenbricht, leiden und sterben immer zuerst die sozial Schwachen.
Das Argument, den sozial schwachen durch verlangsamten Klimaschutz zu helfen, ist eine Mär, eine Lüge der Industrie, um sich ihrer Verantwortung zu entziehen.